Rudi Roth
BA Hons
Systematist, Historic Artillery Consultant
Etwa alle drei Monate gehe ich zu meiner Coiffeuse mit der üblichen Plauderstunde in dem auch die Erlebnisse und Anekdoten meines nicht alltäglichen Lebenslauf zur Sprache kommen. Sie meinte ich sollte ein Buch schreiben und eher tiefgründig, ich hätte mein halbes Leben in Uniform verbracht. Für ein Buch fehlte mir die Zeit und das Interesse, zumal sich meine Perspektiven im Laufe der Jahrzehnte geändert haben. Die erhaltenen Werte meiner Erziehung sollten im Rückblick mithelfen meinen Lebenslauf erklären. Als Kind einer zerbrochenen Ehe wurde ich in einem Kinderheim mit Heimschule und Bauernhof grossgezogen. Das Zentrum meiner Jugendjahre war meine Knabengruppe. Ich war ein permanenter Teil dieser Gruppe in der Schule, bei der Arbeit auf dem Bauernhof und bei der Kartoffelernte der Bauern in der Nachbarschaft. Wir alle hatten wohl unsere Träume doch in unserem täglichen Leben war individuelle Konkurrenz, Neid oder persönliche Ambitionen unerwünscht, die Leistung der Gruppe allein zählte. Rückblickend waren die pädagogischen Ziele für Kinder wie mich, eine minimale Schulbildung für eine einfache Berufslehre damit wir als Erwachsene nicht der Gesellschaft zur Last fallen würden. Der erzieherische Schwerpunkt war Bescheidenheit und Loyalität als Dienst für die Allgemeinheit, als gehorsamer Diener für die Befehle und Absichten eines Vorgesetzten. Der Kern der persönlichen Selbstachtung war Bescheidenheit, optimale Erledigung der aufgetragenen Arbeit und unbedingte Zuverlässigkeit. Ein Mann, auf den man sich nicht verlassen konnte, war wertlos. Aus heutiger Sicht war es in keiner Hinsicht eine erzieherische Vorbereitung für ein Leben in der heutigen Gesellschaft mit ihrer Gier und Optimierungs-Wahn in allen Bereichen.
Im Dezember 1984 sah ich im englischen TV die letzten Minuten einer völlig erschöpften Läuferin in einem Wettkampf, der mich tief beeindruckte, eine Szene, in der ich mich selbst zu erkennen glaubte. Ich sah die gleiche Szene wieder in einer Dokumentation im Schweizer Fernseher am 14. Juli im Jahre 2017. Die Läuferin war die Schweizer Sportlerin Gaby Anderson am ersten Frauen Marathon der Olympia 1984 in Los Angeles. Allerdings hatte ich nie die Ambitionen die Spitze in irgendeiner Sache zu erreichen, eine gestellte Aufgabe optimal gelöst zu haben und die Gewissheit das bestmögliche erreicht zu haben genügte mir. Möglicherweise war der Vorwurf meine Frau doch berechtigt, dass ich immer nur an andere denke und meine Einstellung zur Arbeit beängstigend sei. Leider habe ich nicht das Talent oder die Flexibilität mein Wesen noch zu ändern. Untenstehend die wichtigsten Punkte meiner Lebensgeschichte.
Projektarbeit, Entwicklungschronologie von Drehbassen, U.S.A. | 16.01.2014 - |
Museum Altes Zeughaus, Solothurn, komplettes Artillerie Inventar | 01.09.2008 - 31.08.2009 |
Systematische Sammlung Nachwelt (Schweizer Armeemuseum) Bereichsleiter Waffen, technisches Material, betriebliche Unterstützung |
01.02.2001 - 31.12.2004 |
Ankunft in der Schweiz und Wohnort in Schwarzenburg | 12.07.1997 |
Freischaffender Berater und Illustrator für historischer Artillerie Erfassung von über 1400 historischen Geschützen für eine Zeichnung, Registrierung für Identifikation von über 650 Geschützen für Inventare, Recherchen und Publikationen für Museen und Privatpersonen, hauptsächlich in Holland und England. |
01.01.1985 - |
Honours Degree Universität von East Anglia, England, (BA Hons) | 1990 - 01.07.1993 |
National Maritime Museum, Greenwich, London Kurs in Konservation von archäologischen Artefakten |
01.01.1985 - 31.04.1985 |
Ankunft in England | 12.1984 |
National Maritime Museum, Haifa, Israel (als Angestellter) Bau verschiedener Ausstellungen, Design, Reorganisation Infrastruktur. |
1983 - 11.1984 |
Freischaffende Projektarbeit Restauration von Schiffsmodellen und Beduinen-Booten |
1976 - 1983 |
Leon Beck, Sekundarschule, Haifa, Aushilfslehrer Handarbeit und Technisches Zeichnen |
1976 |
Ramat Hadassah, Israel, Werklehrer Oberstufe (Holz, Geographie) |
1976 - 1983 |
Kibbutz Freiwilliger Schlosserei, Landwirtschaft, Bademeister Unterhalt Ulpan (Sprachschule), Leiter Viehwirtschaft (600 Tiere) Feld Maschinist, Reorganisation Schreinerei, Unterhalt Truthahn-Zucht |
1972 - 1976 |
Ankunft in Israel (Ziel die Wüste erblühen zu lassen) | 1972 |
Schlosserei Weber, Wetzikon ZH , Schweiz, Hilfsschlosser | 1970 - 1971 |
Matrose Südamerika-Linie und Sägewerk in franz. Guyana | 1969 - 1970 |
Strassenbau, Wetzikon, Einbaumaschinenführer und Hilfsmechaniker | 1968 - 1969 |
Matrosenlehre als Rheinschiffer, Schulschiff Leventina, Basel | 1965 - 1968 |
Primarschule, Friedheim, Kanton Zürich | 1960 - 1965 |
Eintritt Kinderheim Sunnemätteli mit Brüdern | 1957 - 1960 |
Militärdienst Schweizer Armee, Infanterie (RS, UOF, 1 WK) | 1969 - 1971 |
Kantonspolizei St. Gallen (Polizei Rekrutenschule) | 1971 - 1972 |
Militärdienst israelische Armee: Logistik, persönliche Waffen, Note: exzellent, Umschulung Flab Kanonier UOF mit Auszeichnung, (Grundausbildung, UOF, 2 WK, Aufgebot zu Offiziersschule) |
1978 - 1981 |
Vorstandsmitglied der Ordnance Society, England Mitgliedschafts-Sekretär, Kassier, Autor der Vereinsstatuten | 1987 - 1997 |
Gründer und Vorstandsmitglied der Royal Arsenal Museum Advisory Group (RAMAG) des Museum Projektes von Woolwich, London | 1990 - 1997 |
Schiessvereine Feldschützen (300m), Pistole (50m) Schwarzenburg | 1997 - |
Kleinkaliber Schützen (50m), Schwarzenburg, (mit Frau & Töchtern) | 1998 - 2005 |
Company 1861, Uniformierte historische Ehrengarde, Zürcher Miliz | 2009 - |
Ehrenamtliche Führungen, später Vorstand Dreieckland Museum | 2010 - |
Company St. George, Burgunder Artillerist um 1470 | 2015 - 2019 |
Sprachen: Deutsch, Englisch, Hebräisch